wir stellen uns vor:

Der Sappeur Thomas

Unter den kräftigsten und handwerklich geschicktesten Soldaten eines Regiments der Infanterie (im napoleonischen Frankreich und einigen anderen Staaten auch bei Teilen der Kavallerie) wählte man zwei bis vier Soldaten als Zimmerleute aus. Auf dem Marsch gingen die Sappeure an der Regimentsspitze, um querliegende Bäume u. a. Hindernisse beseitigen zu können. Sie erhielten dafür neben ihrer normalen Bewaffnung eine langstielige Zimmermannsaxt, die auch zum Nahkampf eingesetzt werden konnte und auf dem Marsch in einem Lederfutteral über der linken Schulter getragen wurde. Oft wurde ein lederner Arbeitsschurz mit Hüftkoppel getragen. Da die Sappeure den Grenadierkompanien zugeordnet waren, trugen sie auch deren spezielle Grenadiermützen. Sie behielten diese Pelzmützen als besondere Auszeichnungen meist auch noch, als diese bei den Grenadieren in der Regel durch den Tschako ersetzt wurden. Insbesondere im Frankreich des Ersten und Zweiten Kaiserreichs waren Vollbärte für Sappeure vorgeschrieben, während der Rest der Armee keine Bärte oder Oberlippenbärte zu tragen hatte. Oft wurden Fachabzeichen getragen, z. B. bei der Linieninfanterie Napoleons zwei gekreuzte rote Äxte auf dem rechten Oberarm. Mit der Vermehrung der Pioniertruppen und der Ausgabe leichten Schanzzeuges an alle Soldaten verschwanden diese militärischen Spezialisten weitgehend aus den Armeen, aber mancherorts wird ihre Tradition aktiv gepflegt. So führen noch heute bei der Paradezum 14. Juli in Frankreich axtbewehrte, bärtige Sappeure mit ledernen Arbeitsschürzen das Kontingent der Fremdenlegion an. In Deutschland pflegen private, sogenannte Sappeurzüge diese Tradition (ähnlich den Schützenvereinen oder Gebirgsschützen).

der Kanonier und der Gendarm

Andreas

Nachdem die Artillerie sich bis zur Wende des 17./18. Jahrhunderts zur Waffengattung der Landstreitkräfte entwickelt hatte, galten auch ihre Angehörigen als reguläre Soldaten. An die Stelle der zahlreichen Funktionsbezeichnungen des früheren Artilleriewesens trat in der Armee des Deutschen Bundes und des Deutschen Reiches die einheitliche Benennung Kanonier. An sie wurden höhere geistige und körperliche Anforderungen gestellt als an die Angehörigen anderer Waffengattungen. Diesem Erfordernis dienten eine entsprechende Auswahl bei der Musterung derRekruten (bevorzugt wurden technische Berufe) sowie spezielle Trainingsmethoden in der Ausbildung.

Unter den Kanonieren einer Geschützbedienung waren die zu lösenden Aufgaben genau festgelegt und aufgeteilt. Der Richtkanonier beispielsweise war für das Einstellen des Geschützes nach Azimut und Elevation verantwortlich. In Abwesenheit des Geschützführers übernahm er dessen Aufgaben. DerVerschlusskanonier sorgte für das Funktionieren des Geschützverschlusses sowie die Sauberkeit des Rohrinneren und übertrug bei vielen Systemen den Ellevationswinkel auf das Rohr. Der Ladekanonierführte Geschoß und Treibladung in den Laderaum des Rohres ein. Zünder-, Munitions- und Ladungskanonier waren gemeinsam für das Vorbereiten der Munition zum Schuss und die richtige Übergabe an den Ladekanonier verantwortlich. Später wurden die Funktionen der Kanoniere mit Nummern bezeichnet (K1, K2 usw.). Die Funktionsverteilung der Kanoniere blieb, abhängig von Geschützart, bei der konventionellen Artillerie im Prinzip bis in die heutige Zeit bestehen. Es wird jedoch eine gegenseitige Ersetzbarkeit der einzelnen Kanoniere angestrebt.

 

der Profoß und Regimentsschreiber  Gerd

Der Begriff kam vom mittelniederländischen provoost (aus lateinisch propositus bzw. praepositus „Vorgesetzter“) über das französische prévôté um 1500 ins Frühneuhochdeutsche. Im Ancien Régime gab es den prévôt.

Der Profos war im 16. Jahrhundert ein mit der Regimentspolizei beauftragter Militärbeamter, der sich in seinem Regiment um die Durchsetzung und Einhaltung der Feldordnung unter den Landsknechten zu kümmern hatte. Bis in den Dreißigjährigen Krieg war der Profos einer Kompanie bzw. einem Fähnlein zugeordnet und mit der Ausführung von Disziplinarstrafen beauftragt.

Im österreichischen Heer wurde die Stellung der Profose bis 1867 von altgedienten Unteroffizieren („Herr Vater“) ausgeübt, für die Steckenknechte die ehrenrührige Ausführung der Körperstrafen besorgten. Im altpreußischen Heer gab es bis zu den Reformen Scharnhorsts bei jedem Regiment einen Profos, der jedoch Körperstrafen selbst vollstreckte („Stockmeister“) und daher wie der Henker einen „unreinen Beruf“ mit ausgesprochen niedrigem Ansehen ausübte.

1719 erhielten die Profose dort als Parodie auf die vom Soldatenkönig verachtete französische Régence-Mode graue Uniformen mit farbigen Abzeichen und weißen Knöpfen. Der Generalprofos als Generalpolizeimeister der Armee hingegen darf mit den Regimentsprofosen nicht verwechselt werden. Als Stabsoffizier trug er den normalen blauen Rock mit roten Abzeichen und gelbmetallenen Knöpfen. . Auch bei den Truppen der verschiedenen Reichskreise hatten Profose ein höheres Ansehen, das ihrer Machtposition eher entsprach. Bei der United States Army ist heute noch der Provost Marshal General der Chef des Criminal Investigation Comman


Linien-Infanterie-Regiment Prinz Clemens

Organisation nach der Stamm- und Rangliste von 1810:

Chef: Prinz Clemens
Kommandeur: Oberst von Mellentin

Stab in Leipzig
1. Musketierbataillon in Leipzig
2. Musketierbataillon in Eilenburg
Grenadiere in Wittenberg

Uniformbeschreibung aus der Stamm- und Rangliste von 1810:

Allgemeine Angaben: siehe unter dem Regiment König.
Für das Regiment Prinz Clemens: Grüne Kragen, Klappen und Aufschläge mit weißen Knöpfe

Mattis der Sergant vom Regiment Prinz Clemens


Gerd - der Generalmajor vom Regiment König